Grüppchenbildung ist spürbar. Nicht nur Mitglieder einzelner Gruppen werden davon beeinflusst, auch von Führungskräften bleibt dieser Vorgang nicht unbemerkt. Grüppchenbildung und die damit einhergehende Spaltung einer Einheit geht mit  mangelnder Kommunikation, mit verletzenden Auseinandersetzungen und häufig mit Harmonie Verlust einher. Die gute Energie einer Gruppe löst sich mehr und mehr auf. Sie wird weniger für die Arbeitsziele, als vielmehr für die Verteidigung und Stärkung der jeweiligen Grüppchen investiert. Das ganze verselbstständigt sich und verfestigt sich, wenn hier nicht interveniert wird.

Warum formieren sich Grüppchen überhaupt? Führungskräfte Wechsel und die damit verbundene Veränderung eines Führungsstils bilden oftmals einen Anlass dafür. „Der alte Chef war viel besser“, „früher war alles besser“ und „das haben wir schon immer so gemacht“. Diese Aussagen spiegeln die ablehnende Haltung gegenüber der Veränderung wider. Wird an dieser Stelle kein Verständnis für die Haltung entgegengebracht und schafft man es nicht die „Ablehner“ mit ins Boot zu holen, besteht die Gefahr einer Gruppenbildung. Einer Gruppe „Dagegen“. Unterschiedliche Generationen, die „Neuen“ und die „Erfahrenen“ im Unternehmen bieten ebenso Potential für Gruppenbildung. Wird nicht erreicht, dass die Generationen sich verbinden, der jeweilige Nutzen einzelner Beteiligter und der Vorteil im großen Ganzen gesehen werden kann, können tiefe Gräben entstehen. Innerhalb von Gruppen gibt es Normen, so etwas wie „ungeschriebene Gesetze“, die den Gruppenmitgliedern ein möglichst reibungsloses Miteinander ermöglichen. Verstößt ein Mitglied bewusst oder unbewusst gegen diese Normen, spaltet er sich von den Anderen ab, bzw. wird er abgespalten. Gruppenbildung wird immer dann gefördert, wenn sich Interessengemeinschaften verbinden und gegen die „Anderen“ vereinigen. Und wenn die Rollenverteilung innerhalb der Gruppe vielleicht geklärt und beschrieben, jedoch nicht gelebt wird. Das bedeutet, wenn zum Beispiel die Rolle der Leitung nicht klar übernommen wird und nicht dafür Sorge getragen wird, dass eine Miteinander-Kultur eingehalten wird.

Was kann die Führungskraft tun? Der enge Zusammenhalt einer Gruppe ist im Sinne des Unternehmens und im Sinne einer Führungskraft. Denn dieser Zusammenhalt bietet klare Vorteile. Haben die Mitglieder eine starke Bindung in der Gruppe, man spricht hier von Gruppenkohäsion, bleiben die Mitglieder in der Gruppe und fühlen sich wohler. Sie bleiben gesünder und nehmen an den Aktivitäten der Gruppe teil, pflegen Kommunikation miteinander und sondern sich nicht ab. Mit dieser Aktivität bringen sie die Arbeit und das Erreichen der Ziele voran.

  1. Um einer Grüppchenbildung entgegen zu wirken oder eine Bestehende aufzulösen, kann es helfen gemeinsam zu erreichende Ziele festzulegen. Aufgaben, an denen die Gruppen innerhalb einer Abteilung, neben ihrem Arbeitsziel, erstens gemeinsam interessiert sind und zweitens diese nur gemeinsam erfüllen können. Das positive Gefühl einer Einheit wird durch gemeinsame, Grüppchen übergreifende  Arbeit an einem Projekt gestärkt.
  2. Normen in Bezug auf die Kommunikation in der Gruppe gemeinsam festzulegen ist ein entscheidender Schritt in Richtung Einheit. Wann soll wie, über was gesprochen werden? Welcher Rahmen besteht für Meetings? Wie wird sich in Konflikten verhalten? Wer sind Ansprechpartner für diverse Themen? Diese Regeln können in Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern festgelegt werden. Umso höher ist das Commitment mit den Regeln, deren Einhaltung und Umsetzung im Arbeitsalltag.
  3. Das starke Gefühl von Einheit innerhalb einer Gruppe wird zudem davon beeinflusst, ob die Gruppe sich in Konkurrenz mit einer anderen Gruppe befindet. Vielleicht kann es somit hilfreich sein einen gesunden Wettbewerb mit anderen Unternehmensteilen zu initiieren?!